KAI JANIK
// Vernissage: Mi, 01.06.2022, ab 19 Uhr
Sea Change [engl.]
Archaisch:
Veränderung herbeigeführt durch die See (Shakespeare), oft in der Kombination „to suffer a sea change.“
Redensart:
Substanzielle Veränderung, Umkehrung oder Transformation in Haltung, Zielen, Politik, Kultur, etc., nicht mehr zwangsläufig verbunden miterleiden (to suffer), sondern ebenso oft mit durchmachen (to undergo) oder erfahren (to experience).
(vgl. Nosweatshakespeare.com und Merriam-Webster.com, 18.03.2022)
Ausstellung:
Video, Malerei und Installation rund um (Trans)Identität, Geschlecht und Körperlichkeit kommen im Schauraum zusammen. Kai D. Janiks künstlerischer Prozess der letzten 5 Jahre wird sichtbar und erfahrbar. Der Künstler bietet über seine Ausstellung einen Anknüpfungspunkt für Selbstreflexion zu diesen Themenbereichen.
Janiks künstlerischer Ansatz beinhaltet einen Prozess des Verstehens und Forschens, der meist mit einer autobiographischen Perspektive beginnt. Sammeln und Schichten ermöglichen schrittweise einen Abschluss dieser Prozesse. Rückblickend auf die letzten fünf Jahre wird so sein inneres und äußeres Coming-out als trans* Mann sichtbar, in das Perspektiven und Erfahrungen unterschiedlicher trans* Personen einfließen, aber auch Auseinandersetzungen mit Männlichkeiten und der Internalisierung von (gesellschaftlichen) Vorstellungen enthalten sind.
Impulsvortrag 17. Juni 2022, 19 Uhr
Erscheinung und Irritation – Emanzipatorische Potentiale der Kunst in der Gegenwart
Die Frage danach, was das Wort ‚Kunst‘ bezeichnet, wird spätestens seit der griechischen Antike nachweislich gestellt und durch die (westliche) Ideengeschichte hindurch immer wieder neu und anders beantwortet. Die Debatte darum kann ebenso wenig abschließend aufgelöst werden wie Geschlechtlichkeit sich erschöpfend definieren lässt. Beide Sphären sind unumgänglich in Machtverhältnisse eingebunden, schöpfen eben daraus aber auch ihre emanzipatorischen Potentiale. Der Vortrag stellt eine kleine Auswahl kunsttheoretischer Positionen vor und zielt darauf ab, die Rolle der Kunst als gesellschaftliche und damit potentiell emanzipatorische am Beispiel der Geschlechtlichkeit zu explizieren.
Celine Klotz (sie/ihr), Philosophiestudentin
Workshop 22. Juni 2022, 19 Uhr
Signifikanz des Körpers
Welche Bedeutung tragen unsere Körper bei der Identitätsbildung? Körper sind politisch und unterschiedliche Körper genießen unterschiedliche Privilegien in unserer Gesellschaft. Was bedeutet es für uns, wahrgenommen zu werden? Wie wollen wir gesehen werden?
In diesem Workshop werden wir uns mit der Signifikanz des Körpers auseinandersetzen – durch offene Gespräche, Kunst und Introspektion.
Alisha Soraya (dey/denen/deren), Mitgründer*in des Queerdenker* e.V., Host des Gött*innenspeise Podcasts, studiert Anglistik mit einem Fokus auf Literatur